Wie jedes Jahr feiert die Muslimische Gemeinschaft in Granada die Eröffnung ihrer Moschee. Die Moschee, im Albaycin gegenüber der Alhambra gelegen, ist heute pulsierender Mittelpunkt des Lebens in dem alten maurischen Viertel. Es gibt wohl kaum einen Ort in Europa, wo der Islam so eindeutig „heimisch“ ist.
Beim Freitagsgebet sieht man Generationen spanischer Muslime einträchtig neben Muslimen aus aller Welt beten. Am Abend findet in dem Garten der Anlage ein Empfang für die Nachbarschaft statt. Die Pflege eines guten Nachbarschaftsverhältnisses gehört zu den wichtigen religiösen Verpflichtungen der Muslime. Das bunte Bild spricht für sich. Nach einiger Skepsis zu Beginn der Baurabeiten hat sich das Verhältnis zum Besten gewandelt. Vor der Moschee ist heute eine Haltestelle eingerichtet, die immer neue Besucher zu den stets offenen Toren der Moschee bringt.
Drei Tage lang wird in dem Konferenzzentrum auch eine Position der Muslime zum Thema „Erziehung“ entborgen. Vortragende zitieren aus dem Qur'an und aus ihrer Jahrzehnte langen Erfahrung mit der islamischen Lebenspraxis. Luqman, ein junger Spanier, berichtet von seiner von Erfolg gekrönten Erfahrung, den gesamten Qur'an auswendig gelernt zu haben. „Ich“, so Luqman „will keinen der Tage, die ich mit dem jahrelangen Studium des Buches verbracht habe, missen“.