Die abscheulichen Attentate in Madrid haben in Deutschland und in Europa verständlicherweise eine Diskussion über die Sicherheitslage ausgelöst. Die Bundesregierung muss natürlich erneut sicherstellen, dass Deutschland sich nicht zum Ruheraum für Terroristen eignet. Das ist auch ein Anliegen der Muslime.
Auch Muslime haben wie ihre Mitbüger Angst vor neuen Anschlägen, egal ob muslimische Terroristen, die ETA oder der irakische Geheimdienst letztlich hinter den Anschlägen von Madrid stehen. Vor allem im ersten Falle würde aber die Lage der Muslime in Europa nicht unprekärer. Einmal mehr ist es wichtig, dass die islamische Lehre hörbar(er) und islamisch fundiert die Trennlinie des Islam zum Terrorismus zieht. In dieser Frage ist nun jeder Imam, jede Moschee und jede Organisation, die über eine islamische Lehre verfügt, gefordert. Dies gilt überall. Hierher gehört auch die endgültige Zurückweisung derjenigen arabischen Lehrer, die sich der absurden pseudo-moralischen Gleichung bedienten, dass derjenige der sich gegen „Selbstmordattentate“ wende, etwa gleichzeitig die israelische Besatzungspolitik billige. Die islamische Lehre kann Terrorismus weder dulden noch tolerieren.
Auch für Islamrat und Zentralrat ist es nun Zeit, sich im Interesse der Muslime in Deutschland neu zu formieren und endlich zusammenzukommen. Nur gemeinsam können die Muslime die islamische Lebenspraxis und eine unabhängige Lehre in Deutschland sichern. Nur gemeinsam können auch sinnvolle öffentliche Zeichen gesetzt werden. Wer zum Schulterschluss jetzt nicht fähig ist, dem geht es nicht um die Muslime hier und jetzt. In diesem Falle müssen neue Alternativen gesucht werden.