Auszug: «Der Goldkrieg ist nichts anderes als ein dritter Weltkrieg. Er ist nicht nur ohne jede Notwendigkeit, sondern in seinem Ausmass zerstörerischer als alle anderen Kriege. Er sollte jetzt gestoppt werden. Der dritte Weltkrieg hat vielleicht schon mit der Preisgabe des klassischen Goldstandards im 19. Jahrhundert begonnen. Wenn die am Ersten Weltkrieg beteiligten Nationen den Goldstandard nicht überhastet und unüberlegt aufgegeben hätten, wäre dieser Krieg wohl nach längstens sechs Monaten beendet gewesen, weil die kriegführenden Nationen kein Gold zu seiner weiteren Finanzierung mehr gehabt hätten und Kriegssteuern zurückgewiesen worden wären. Ich behaupte, dass der Erste Weltkrieg so lange währte, weil der Goldstandard abgeschafft wurde. Die Finanzierung über Schulden machte es möglich, dass der Krieg über vier Jahre andauerte und dabei ein enormes Vermögen und ein reichhaltiges kulturelles Erbe vernichtete und Millionen junger Soldaten und unschuldiger Menschen ermordete. Wenn der Erste Weltkrieg nur sechs Monate gedauert hätte, wären die Währungen nicht zerstört worden. Es hätte keinen Versailler Vertrag und keine deutsche Hyperinflation gegeben. Die wenig verstandene Konvention von Genua aus dem Jahre 1922 war grösstenteils verantwortlich für den Boom der Zwanzigerjahre und den Zusammenbruch von 1929, der in die Krise der Dreissigerjahre mündete. Ohne den Missbrauch des Goldes hätte es niemals einen Hitler gegeben. Weder hätte es eine bolschewistische Übernahme von solchen wie Lenin gegeben noch hätte Russland einen Stalin mit noch mehr Millionen unschuldig Ermordeter so lange ertragen müssen. Es wäre niemals zum Zweiten Weltkrieg gekommen. Das Ignorieren des Goldes führte zum Bretton Woods System von 1944 und auch zu seinem Niedergang. Ohne ein Wiederholen der Fehler von 1914 oder 1922 hätten wir in den Siebzigerjahren keine Inflationskrise gehabt. Die Ölkrise in den Siebzigerjahren und die herannahende Öl- und Energiekrise im 21. Jahrhundert sind vorrangig monetäre Krisen. Die Unterdrückung des Goldes und die unbegrenzte Ausweitung des Papiergeldes ohne jegliche Deckung hat zu den monetären, wirtschaftlichen und politischen Krisen und Kriegen des 20. Jahrhunderts geführt. Das Ende von Bretton Woods schuf den Beginn der andauernden und zukünftigen Krise des Derivategeschäftes, die dem zugrunde liegt, was Alan Greenspan das ´systemische Risiko´ nennt. Weil die Welt durch Gold gedecktes Geld missachtete, wurden die Krisen der Welt fälschlicherweise, aber wohl bewusst und absichtlich, dem Gold zugeschrieben. Das ist der Grund, warum wir Goldkriege haben.» (Seite 249f) Weitere Beiträge von Ferdinand Lips finden sie unter: Ansichten. Deutsche Übersetzung des Buches: Die Gold-Verschwörung
Gebundene Ausgabe, in engl. Sprache, 308 Seiten, erschienen: 02/2002 USA-Preis: ca. 25,00 US$