Abu Bakr Rieger

Islam, Finanztechnik, Recht & Philosophie

Abu Bakr Rieger

Islam, Finanztechnik, Recht & Philosophie

Birmingham

“I’m a Muslim and I believe in Divine fate and destiny, and it was his destiny and his fate… and now he’s gone… and may Allah forgive him and bless him… that’s all I have to say…” (Tariq Jahan)

Tausende Konsum-Anarchisten gegen eine überforderte Polizei; Europa stockt anlässlich der verstörenden Bilder von der Insel der Atem. Die Chaoten haben weder Religion, noch eine politische Botschaft; sie sind aber ein gefährlicher Brandsatz an den Rändern der europäischen Gesellschaft. Die glaubwürdige Bändigung des Finanzsystems – das machen die Bilder auch klar – ist nicht etwa ein akademisches Projekt, sondern eine schlichte Notwendigkeit, um die auseinander driftenden Gesellschaften zusammen zu halten.

Die Position jedes gläubigen Muslim gegenüber Kriminellen, Chaoten und Plünderer ist natürlich eindeutig: Ich habe einen befreundeten Rechtsanwalt in Birmingham, mit dem ich heute lange telefoniert habe. Da er pakistanischer Abstammung ist, kennt er auch die muslimische Szene in der Stadt sehr gut. Wie viele andere Muslime ist er schockiert über die Exzesse in England, aber auch in Birmingham.

„Die Presse“, so sagt er, „spiele das Geschehen eher herunter. In der abgeriegelten Innenstadt hätten sich nachts bürgerkriegsähnliche Szenen abgespielt“. Aber – so mein Freund – die Muslime hätten mit dieser Art Anarchie nichts zu tun, sie stünden für Ordnung, nicht für Chaos. Der britischen Regierung bleibt nur, gegen die marodierende Unterschicht – hungrig nach Handys und Designerklamotten – die Knüppel herauszuholen. David Cameron hat bereits angekündigt, dass die Gerätschaften aus dem Irlandkonflikt, also Wasserwerfer usw., zum Einsatz kommen werden.

Traurig ist ein Vorfall, bei dem drei junge Muslime (offiziell wird von Männern mit indischer Abstimmung gesprochen) getötet worden sind. Unter noch nicht vollständig geklärten Umständen, die jungen Männer wollten ihr Viertel vor Übergriffen schützen, sind sie von einem Chaoten mit einem Auto überfahren worden.

Der Vater – Tariq Jahan – hat der BBC bereitwillig ein deeskalierendes Interview gegeben. „Er wolle keine Rache“, sagt der Mann, „es sei schließlich Ramadan“.