„Ein Putsch oder Staatsstreich ist eine überraschende, meist gewaltsame Aktion einer Gruppierung, meist einer gesellschaftlichen Minderheit, mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen und die Macht im Staat diktatorisch zu übernehmen. Putschisten sind in der Regel hohe Militäroffiziere oder Führer paramilitärischer Organisationen. Oft übernimmt aber auch eine Gruppe die Macht, die bereits Teile des Staates legitim kontrolliert. Dies ist etwa der Fall, wenn die Legislative von der Exekutive ausgeschaltet wird. Häufig folgt auf einen Putsch eine Militärdiktatur oder die Herrschaft eines autoritären Regimes.“ (Wikipedia)
Nach den gewohnten Vorstellungen bedroht ein Coup´d`état – betrieben von bösen Ideologen oder Militärs, die verfassungsmäßige Ordnung. In diesen Tagen lernen wir immer mehr über eine andere Art der Machtübernahme: den „Coup de Banque“. Die Gewaltausübung ist natürlich in diesem Fall subtiler und kommt eher einer erfolgreichen und folgenreichen Erpressung gleich.
Nur wenige Monate vor der Bundestagswahl versuchen sich die Parteien noch immer mit den alten Methoden: Hoffnung auf Wachstum, Konjunkturprogramme und Durchhalteparolen. Ironischerweise waren es aber die Landesbanken, die – unter den schläfrigen Augen der Politik – die verfassungsmäßige Ordnung der Länder untergraben hatten. Die Freiheit der Politik wird nun auf Jahrzehnte unter dem Diktat der Schulden Makulatur. Politische Verantwortung will dafür niemand tragen.
Der Traum ewigen Wachstums, die religiöse Seite des Kapitalismus, scheint jedenfalls ausgeträumt. Die Fakten werden trocken präsentiert. Brutaler Wirtschaftsabsturz in Deutschland, die Welt in tiefer Rezession. Der Internationale Währungsfonds IWF hat in seinem jüngsten Weltwirtschaftsausblick ein rabenschwarzes Krisenbild gezeichnet. Diese Ehrlichkeit überrascht die deutschen Parteien, die gerade eine „Alles wird wieder gut“- Stimmung propagierten. Nach dem IWF schrumpft die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um katastrophale 5,6 Prozent, global rechnet der Fonds mit einem Minus von 1,3 Prozent – die mit weitem Abstand schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg.
„Wir stecken in der Mitte von etwas, das einer Depression sehr nahe kommt“, betonte IWF-Chefökonom Olivier Blanchard. An der geldpolitischen Front rät der Fonds den Zentralbanken, jeden verfügbaren Raum für Zinssenkungen schnell zu nutzen. Die Notenbanken sollen also noch mehr Geld drucken. Nach der Wahl stehen Steuererhöhungen und Inflation auf dem politischen Programm.