Die Istiqlal Moschee in Jakarta gehört zu den größten Moscheen Asiens. Zum Freitagsgebet drängen sich hier bis zu 100.000 Menschen. Der Weg zum Büro der „Majlis Ulema Indonesiens“ benötigt einige Minuten und führt durch ein Labyrinth von Gängen. Angekommen empfangen uns der Vorsitzende, Schaikh Maruf, und einige andere Gelehrte zu einem Gedankenaustausch. Die Gelehrten sind in letzter Zeit besonders besorgt um die Lage nach dem Tsunami. Zuvor hat sie das ökonomische Erdbeben Asiens und der Zerfall der Währungen beschäftigt.
Diese Lage hat dazu geführt, dass man hier wirklich relevante Dinge diskutiert. Ist der Kapitalismus in der Lage, Indonesien zu befrieden? Wie kann man die Jugend vor dem nihilistischen Terrorismus schützen? Die Gelehrten haben dazu eine Fatwa veröffentlicht. Außerdem will die Fatwakommission bald eine Fatwa veröffentlichen, die klärt, dass die Zakat nur mit Gold bezahlt werden kann. Die Gelehrten unterstützen deswegen den islamischen Dinar.
Pak Sugiharto, der neue Minister für Staatsbetriebe, erklärt uns später beim Abendessen, dass die indonesische Regierung, die auch über Goldminen verfügt, den Dinar als Mittel zur Erfüllung der Zakatverpflichtung akzeptiert und fördert. In Indonesien mit seinen 220 Millionen Muslimen und in ganz Asien hat die Frage nach „Islamischem Wirtschaften“ absolute Priorität.