„Die Philharmoniker-Münzen gehören neben Krügerrand (Gold) und Maple Leaf mittlerweile zu den gefragtesten Anlagemünzen. Und schon 2008 arbeiten die Maschinen der Münze Österreich auf Hochtouren. „Ende 2008 war die Münze Österreich die einzige Prägestätte, die noch Bestellungen entgegen nahm. Wir führten einen 3-Schichtbetrieb, um die Produktion zu maximieren“ (goldseiten.de)
Das Erstaunliche an politischen Charakteren ist ihre immanente „Wandlungsfähigkeit“. Das Pendel lehrt: Wer gestern ein „Konservativer“ war, kann morgen schon ein „Liberaler“ sein – und übermorgen?
Die Finanzkrise ist für die Wandlungsfähigkeit des politischen Charakters ein gutes Beispiel. Über Jahre wurde Kritik am Finanzsystem diffamiert, der Radikalität oder sogar des Antisemitismus bezichtigt. Wer an die Authentizität von „Gold und Silber“ erinnerte, galt im allgemeinen Papierrausch, der konfessionsübergreifend Politik und Medien mitriss oder besser gesagt korrumpierte, als Spinner und Rückwärtsgewandter.
Die viel besungene europäische Aufklärung übersah die Kritik an einem religiös anmutenden System, das „Brotvermehrung“ mit „Geldvermehrung“ ersetzte, mitsamt eines dunklen Schuldenkults. Ein System, dass uns heute jederzeit an den Abgrund führen kann und dessen dramatischer Abgesang heute, morgen oder in 20 Jahren ein Vulkanausbruch oder „ein Tippfehler an der Wall Street“ verursachen könnte.
Nun, die Zeiten ändern sich und damit auch die politische Definition der Radikalität. Heute, so nehmen wir überrascht zur Kenntnis, klagt sogar unser Bundespräsident Köhler, selbst ein Kind des Bankenwesens, über die „Massenvernichtungswaffen“ der Finanztechnik. Köhler empfiehlt nicht nur die übliche Läuterung des Personals, sondern verweist auch, wenn auch nur indirekt, auf den tieferen systematischen Zusammenhang von Politik und Bank:
„Die Politik muss ihr Primat über die Finanzmärkte zurückgewinnen. Sie hat den Interessen der Finanzmarktakteure zu viel Raum ohne Regeln überlassen. Das war ein Grund dafür, dass die Finanzkrise überhaupt entstehen konnte. Und es hat dazu geführt, dass der Staat in der Finanzkrise erpressbar war – und es bis heute ist.“
Diese Erpressbarkeit, von der Bundespräsident spricht und die sich aus der unbefragten Schicksalsgemeinschaft Staat-Politik-Bank ergibt, geht nun notgedrungen mit einer anderen Zustandsbeschreibung, die im „inflationären Gebrauch“ ist, einher: neue Schulden, neue Kredite, neue Dominosteine -sie lassen jede politische Aktion, die nicht das Bankensystem stützt, künftig als „alternativlos“ erscheinen.
Wir finden uns also inmitten eines alternativlosen, irrationalen Finanzsystems – ergo in einem neuen Totalitarismus?