„Wir müssen doch selbst ein Interesse daran haben, dass wir nicht soviel Schulden machen. Die jeweils herrschenden Regierungen versuchten immer wieder, sich zu verschulden, damit die Bürger im Moment glücklich seien. Aber das ist doch eine Politik, die zu nichts führt“ (Hans Werner Sinn, Chef des Münchner Ifo-Instituts)
Der Islam überlebt korrupte Politiker, nicht aber korrupte ‚Ulama [Gelehrte]. Immer öfter kann man heute die Politisierung des Islamischen Rechts beobachten. Das banale Schema: Wer nur einmal in der Woche betet, ist „aufgeklärt“, „liberal“ usw.. Wer den Islam korrekt praktiziert, ist „engstirnig“ und „rückwärtsgewandt“. Diese Dialektik wird dem Islam von Außen aufgezwungen und kann eigentlich endlos fortgesetzt werden. Die westliche Gesellschaft schafft sich so „ihren“ Islam. Das mittelalterlich stimmende Druckmittel: Wer nicht (so wie wir es wünschen) aufgeklärt ist, wird verbannt. Nur, wenn sich die Demokratie über die Religionen stellen will, wird sie dann nicht selbst „religiös“?
Die islamischen Riten unterstehen dem Recht, nicht der Politik. „Ohne Gott“ so lehrt Dostojewski „gibt es auch kein Recht“. De facto kann man nur „korrekt“ beten. Es ist wohl kaum möglich, „liberal“ oder „konservativ“ zu beten. Wer die Frage, ob oder wie man betet, politisiert, will am Ende allein den Islam schwächen. Die Jahrhunderte alten, einfachen und völlig unumstrittenen Riten der islamischen Lebenspraxis sollen Schritt für Schritt in Frage gestellt und am absehbaren Ende die Wahrheit der Offenbarung selbst relativiert werden. Die beste Zensur ist dabei, soviel wie möglich wiedersprüchliche Information über den Islam in Umlauf zu setzen.
„Guter Islam“ ist nur der relativierende Islam. Damit dies geglaubt wird, bedarf es an großen öffentlichem Druck. Wichtig ist dabei, die Regel zur Ausnahme zu machen, das Schüren von Misstrauen gegenüber Gläubigen, apokalyptische Bilder und das Wispern der Verschwörungstheoretiker: „Wer glaubt, kann gefährlich und intolerant werden. Berlin wird bald von Islamisten eingenommen. Unser Sicherheitsapparat ist zu schwach.“ Im Ergebnis wird nebenbei die Möglichkeit sozialer Einheit der Muslime im Islam angegriffen.
Wirtschaft und Ökonomie erscheinen als absolute Werte. Die Angst vor dem ökonomischen Untergang ist die Psychologie des Materialismus. Die Banalisierung der Religion, wie die Aufhebung nationaler Demokratie ist eine der Grundvoraussetzungen der absoluten Welt AG, die wiederum selbst auf völlig irrationalen Parametern beruht. Aufklärung, Vernunft, Rationalität gibt es allein im politischen Feld, im ökonomischen Bereich herrscht offene Irrationalität und kaum versteckte Monarchie.