Die Regensburger Rede des deutschen Papstes hat in der muslimischen Welt für einige Aufregung gesorgt. Die EMU teilt die Empörung über die Verwendung eines umstrittenen Zitates über unseren geliebten Propheten und ist gleichzeitig froh, dass die europäischen Muslime ihren Unmut gewohnterweise absolut friedlich geäußert haben.
In der Sache ist die EMU besorgt, dass der Vatikan wiederholt versucht den Sinnzusammenhang zwischen „Glauben“und „Vernunft“ allein dem Christentum zuzuordnen. Die Folge dieser Politik ist der öffentliche Eindruck, dass der Papst zwar einerseits seine Sympathie für den Islam bekundet, aber andererseits versucht das Christentum als die wahre Religion Europas vorzustellen.
Diese Einvernahme Europas durch das Christentum ist natürlich weder geschichtlich noch philosophisch plausibel. Gerade die Vernunft der deutschen Philosophie, die als die Suche nach der Einheit begriffen werden kann, hat gezeigt, dass die Lehre der Einheit, die den Islam im Innersten ausmacht, dem europäischen Denken durchaus gemäß ist. Die tiefe inhaltlich und religiös motivierte Hinwendung des großen Wissenschaftlers und berühmten Europäers Johann Wolfgang von Goethe zum Islam, dürfte dem deutschen Papst auch bekannt sein.
Die Vernunft der islamischen Lehre zeigt sich heute auch in den dramatischen Herausforderungen der Globalisierung und der Frage nach der Zukunft des Menschen im globalen Wirtschaftsraum, die der Islam nach wie vor mit seinen offenbarten, konkreten Geboten des Maßhaltens beantwortet. Die EMU wird auch weiterhin darauf hinwirken, dass die europäischen Wurzeln des Islam, von Goethe bis Ibn ‘Arabi, von Sarajevo bis Cordoba im öffentlichen Bewusstsein Europas ihren gemäßen Ort findet.