„Der alltägliche Fortschritt geschieht langsam, wie durch Erosion. Dann wieder gibt es Einbrüche, als ob das Gewölbe einstürzte. Wir sind verloren, oder wir müssen das System ändern. Ich entsinne mich vor allem zweier solcher Angriffe auf das innere Gleichgewicht. Das erste Erschrecken hatte ich mit vielen gemeinsam – es überkam mich als ich Sommer 1945 die Nachricht von Hiroshima hörte; sie erschien mir zunächst wie ein Gerücht aus der Unterwelt. Das titanische Fanal setzte das Ende eines alten den Beginn eines neuen Zeitalters.“
So kommentierte Ernst Jünger am 24. Juni 1979 in Verdun den Einsatz der ersten Atombombe und ihre bis heute spürbaren Nachwirkungen. Zuvor hatte Jünger „Verdun“ als ein Symbol des menschlichen Leidens tituliert. Heute steht Verdun nicht zuletzt auch für die trostlose Phase des kollektiven Selbstmordes in Europa mitsamt der Verherrlichung „nationaler Märtyrer“.