Deutschland ist im politischen Feld aufgeklärt und stolz auf seine Rationalität. Nur, wie steht es mit der Aufklärung und unserem ökonomischen Modell? Diese Debatte beginnt nun angesichts des drastischen Zerfalls des Dollars.
Der Wirtschafts-Nobelpreisträger Robert A. Mundell hält die jüngsten Kursgewinne des Euro für irrational und willkürlich. Im Interview mit «Spiegel Online» sagte Mundell am Dienstag: „Es glaubt doch niemand daran, dass die europäische Volkswirtschaft stark ist“. Folglich gebe es „keinen guten Grund, warum der Euro nicht nur gegenüber dem Dollar, sondern auch zum Yen, dem chinesischen Yuan und dem koreanischen Won steigen sollte. Das alles trägt irrationale Züge“. Dies zeige, „wie verkommen unser Wechselkurssystem ist“, sagte der aus Kanada stammende Wissenschaftler, der 1999 den Nobelpreis für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Geld- und Fiskalpolitik erhielt und als einer der „Väter des Euro“ gilt. Trotz aller Währungsturbulenzen sei der Euro „wunderbar für alle zwölf Länder, die ihn eingeführt haben“. Jedes Land habe eine bessere Geldpolitik als vorher, „jeder Einzelne hat eine Währung mit Weltklasse“.
Fazit: Die Gefährdung der Demokratie durch Islamismus und Kapitalismus ist evident. Der Unterschied ist nur, dass gegen die Bedrohung „Islamismus“ mobil gemacht wird – gegen die Bedrohung der Demokratien durch den globalen Kapitalismus fehlen die Mittel. Die Debatte beschränkt sich ebenfalls auf den unbestimmten Begriff „Islamismus“, während – gegen die Intention des Grundgesetzes – Demokratie und Kapitalismus praktisch immer öfter gleichgesetzt werden.